The Hateful Eight

Tarantinos achter Film ist ein blutrünstiges Kammerspiel geworden. Und "The Hateful Eight" präsentiert sich (so wie alle Filme des Meisterregisseurs) äußerst geschwätzig...vielleicht etwas ZU geschwätzig!

Tarantino machte bis vor wenigen Jahren Filme nur um ihrer Ästhetik Willen, dann jedoch wurde der eigenwillige Regisseur politisch: "Inglorious Basterds" thematisierte den Kampf gegen Nazi-Deutschland, "Django Unchained" die Sklaverei- "The Hateful Eight" setzt sich nun mit dem Sezessionskrieg auseinander. Ein gewaltiges Thema, welches die amerikanische Gesellschaft bis heute tief spaltet, was sich an den immer wieder kehrenden Schlagzeilen über Polizeiwillkür gegen Schwarze zeigt. Ein Thema, das auch Tarantino zu radikaleren Denkmustern bewogen hat...und dies merkt man seinem neuesten Film deutlich an.

Darüber hinaus ist "The Hateful Eight" über seine 3 Stunden Spielzeit niemals langweilig und punktet vor allem durch die grandios aufspielende Schauspielerriege. Der ganz große Wurf ist der Film jedoch dann doch nicht geworden, auch wenn Tarantino erneut gekonnt mit Sehgewohnheiten spielt und die Erwartungen des Zuschauers wohlwollend ignoriert.

 

Lustig-brutales Neo-Western-Kammerspiel mit ganz groß spielenden (Super-)Stars und ernstem Überbau, nicht Tarantinos bester Film, aber beileibe auch nicht sein schlechtester! 8 von 10 Punkten!

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